Biennale Venedig

Die Biennale von Venedig ist eines der bedeutendsten Kulturereignisse weltweit und bietet einen guten Überblick über Entwicklungen, die sich in der Kunst und in den bearbeiteten Themen abzeichnen. Die 54. Biennale fand im Jahre 2011 unter der Federführung der aus der Schweiz stammenden Kuratorin Bice Curiger statt. Die Biennale in Venedig wird seit 1895 alle zwei Jahre in der italienischen Lagunenstadt abgehalten. Die internationale Kunstausstellung ist begleitet von den Filmfestspielen in Venedig, verschiedenen Festivals für Tanz, Schauspiel und Musik. Im Wechsel mit der Biennale findet eine Architekturbiennale ebenfalls im Zweijahresrhythmus statt.

Die Idee dieser großen Kunstbiennale wurde 1893 geboren, als der Stadtrat von Venedig den Beschluss fasste, eine Ausstellung nationaler, italienischer Kunst ins Leben zu rufen. Der Palazzo dell'Esposizione wurde errichtet und hatte im ersten Jahr bereits 224.000 Besucher. Mit dem Konzept der Weltausstellung als Vorbild, wurden nach und nach auch nationale Pavillons anderer Länder errichtet. Deutschland war seit 1909 dabei. Träger des deutschen Pavillons ist jetzt die Bundesrepublik Deutschland selbst. Die Aufträge für deutsche Beiträge zur Biennale vergibt das Auswärtige Amt.

Das erste Filmfestival im Rahmen der Biennale wurde 1932 abgehalten. Filme wie Anna Karenina von Clarence Brown oder Olympia von Leni Riefenstahl kamen hier zur Aufführung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Biennale nach einer sechsjährigen Pause wiedereröffnet und richtete ihr besonderes Augenmerk auf die Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst. Der Expressionismus der 50er Jahre und die Pop-Art der 60er fanden hier eine Plattform.

Da die Ausstellungshallen schon bald aus allen Nähten platzten, werden nun auch Gebäude und Flächen, die in der ganzen Stadt verteilt sind, genutzt. Mit dazu gehören Arsenale (Schiffswerften), Kirchen, Palazzi und ausgediente Werkhallen. Bei der Biennale werden analog zum Filmfestival auch Preise in Form des Goldenen Löwen verliehen. Bedeutende Künstler aus aller Welt haben von Anfang an ihre Exponate in Venedig ausgestellt oder anderweitig an der Biennale teilgenommen. Otto Dix, die Künstlergruppe Blauer Reiter, Paul Klee, Georg Baselitz und Christoph Schlingensief sind nur einige der bedeutendsten Namen aus der deutschen Kunstszene, die hier vertreten waren. Auf internationaler Ebene seien hier Namen wie Pablo Picasso, Amedeo Modigliani, Alexander Archipenko genannt, die der Biennale zu ihrer Zeit einen besonderen Schimmer verliehen.

Heute wird die Szene insbesondere von postmodernen Werken bestimmt, wobei populäre Ausstellungen im Vordergrund stehen.